Zeitzeugen aus dem ausgehenden 19.
Jahrhundert
Das Alpmuseum, erbaut 1877
Der Alpstafel Fasons wurde 1877 erstellt und hat eine für die damalige Zeit typische Struktur. Im Zentrum steht der Stall und daneben die beiden Sennhütten oder Sennten*. Von den vier Sennten in der Gemeinde Seewis, mit den Namen Wundrig, Fausch, Wehrli und Junker, waren zwei auf diesem Alpstafel Fasons. Die Zuteilung wechselte jährlich, nach einem festgelegten Turnus.
* Senntum / Sennten
In den Alphütten wurden von 1877 bis 1985 Käse, Butter und Ziger hergestellt. Seit 1988 ist eine der Sennhütten ein Museum, die andere dient dem Kälberhirten während dem Alpsommer als Unterkunft.
Im Winter 2012 wurde das Museum von einer Gleitschneelawine zusammengedrückt. Die Gemeinde Seewis, zusammen mit der Gebäudeversicherung, dem Denkmalschutz Graubünden, die Binding Stiftung und dem Verein Alpmuseum Fasons errichteten die Sennhütte wieder auf dem gleichen Fundament.
Umbauten an der Sennhütte
Der Alpstafel Fasons aus dem Jahr 1877 wurde bis 1985 betrieben, dann übernahm der neue Stafel den Betrieb. Über die Jahre gab es immer wieder kleinere Veränderungen.
-Der Anbau
rechts von der Sennhütte ist ein Pferdestall für das Pferd des Zusenns. Der
Stall wurde 1988 abgerissen.
-Auf der linken
Seite der Hütte befand sich bis 2012 ein Holzschopf.
-Auf dem Dach,
über dem Liege- oder Schlafgemach, gab es auch zwischendurch eine Lukarne, die
Licht ins Schlafgemach brachte.
-1989 wurde die Lukarne wieder aufgebaut und mit dem Wiederaufbau von 2013-2015
wurde sie wieder weggelassen.
-Der Kessel
hatte beim Bau keinen Mantel, heute ist dieser aus feuerpolizeilichen Gründen
erforderlich.
-Das Stübli,
hinter dem Fenster rechts, wurde erst nach 1950 eingebaut.
Kenndaten
Alltag auf der Alp
Bilder aus der Sammlung von H. Hilty, Seewis
Jedes Jahr wechselten die Sennten die Alphütten. An geraden Jahren waren die Sennten Junker und Fausch oder Fauschig auf Fasons, die Sennten Wehrlig und Wunderer auf der anderen Seewiser Alp Vals.
Milcheimer der Sennten
bei den Pferden links Jörli Conzett und rechts Robert Fausch.
Nach dem Dicklegen der Milch wird die Dickete mit der Harfe zum Käsebruch zerkleinert.
Mit dem Tuch wird der Käsebruch aus der Molke geholt und in eine Form gepresst. Der Käse wird im Käsekeller gelagert und gepflegt.